Finanzsanierung Recherche

Beliebt, unbeliebt – was sagt das Netz über Finanzsanierer?

Was sagt das Netz über Finanzsanierer/-vermittler?

Nachdem immer mehr Anbieter für Finanzsanierung auf den Markt strömen, wollten wir wissen: Wer ist beliebt, wer weniger. Allerdings erhielt unser Eifer einen Dämpfer, denn statistisches Material ist so gut wie nicht vorhanden. Also haben wir die Foren und Medien durchstöbert. Um es gleich vorwegzunehmen: Überraschenderweise sind Kunden mit einigen Anbietern höchst unzufrieden.

 

Positives Image trotz schlechter Presse

Wir haben rund 300 positive Kundenmeinungen /-bewertungen über verschiedenste Portale zu unterscheidlichen Anbietern erfassen können. Wir wollten es nicht glauben, da die Presse kein allzu gutes Bild zeichnet und haben auch persönlich nachgefragt. Mit Erlaubnis der betreffenden Personen, hat man uns Dankesschreiben von Kunden vorgelegt, die mit dem Service und Ergebnis der Finanzsanierung hoch zufrieden sind.

Scheinbar geniessen die kritisierten Firmen ein besseres Image als man meint. Diejenigen, die Wert auf Seriosität und Transparenz legen, machen ihren Kunden nichts vor. Sie kommuniziert klipp und klar auf ihrer Seite, dass sie keine Kredite vermittelt oder vertreibt. „Wir verfolgen einen klaren Kurs. Das merken unsere Kunden.“ Auch zu anderen Firmen gibt es positive Bewertungen in Foren und auf Bewertungsseiten. Kundenbriefe wurden uns allerdings nicht zur Verfügung gestellt.

Es wird auch in Zukunft keine statistischen Daten geben. Die Firmen werden als nicht FINMA-registrierte Unternehmen nicht beachtet. Sie können nur selbst alles für die Zufriedenheit ihrer Kunden tun und Web 2.0 Tools zur Verfügung stellen.

Schulden Schuldenberatung

Jeder zehnte Deutsche ist überschuldet

Überschuldung in Deutschland

Wie aus dem aktuellen Schuldneratlas hervorgeht, waren in Deutschland 6,92 Millionen Menschen zum Stichtag am 1. Oktober überschuldet und hatten «nachhaltige Zahlungsstörungen». Das waren rund 10’000 Menschen weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 0,04 Prozent entspricht. Auch in der Langzeitperspektive habe sich die Lage merklich gebessert.

 

Überschuldung nimmt geringfügig ab

Der Schuldneratlas untersucht und gibt an, wie sich die Überschuldung von Privatpersonen innerhalb Deutschlands kleinräumig verteilt und entwickelt. Er wird jährlich von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in Düsseldorf herausgegeben und hat sich als regionales und kommunales Arbeitsinstrument etabliert. Aus dem diesjährigen Schuldneratlas geht hervor, dass die Zahl überschuldeter Verbraucher in Deutschland erstmals seit 2013 leicht rückläufig ist.

Als überschuldet gelten Personen, die ihren Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht nachkommen können, da die zu leistenden Gesamtausgaben höher sind als die zu erwartenden Einnahmen. Die Überschuldungsquote entspricht dem Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland und sank leicht von 10,04 Prozent auf exakt 10 Prozent. Damit sind etwa 10’000 Personen weniger verschuldet als noch im vergangenen Jahr. Es sind aber weiterhin über 6,9 Millionen Bürger überschuldet und weisen «nachhaltige Zahlungsstörungen» auf.

«Harte» Überschuldung nimmt ab, «weiche» Überschuldung steigt an

Bei der «Intensität» der Überschuldung gibt es positive Trends und gegenläufige Bewegungen zu verzeichnen, wie Creditreform im Bericht mitteilte. Die «harten» Überschuldungsfälle gingen deutlich um 3 Prozent oder 125’000 zurück, die «weichen» nahmen dagegen um 4,1 Prozent oder 115’000 Fälle zu. Zu den «harten» Fällen zählen Verbraucher, die wegen einer Zwangsvollstreckung ins amtliche Schuldnerverzeichnis eingetragen sind oder eine Privatinsolvenz beantragt haben. «Weich» überschuldet sind Privatpersonen, die mindestens zwei, meist aber mehrere vergebliche Mahnungen mehrerer Gläubiger bekommen haben. Offensichtlich spiegelt sich im deutlichen Rückgang der «harten Überschuldung» zeitversetzt auch der seit Jahren kontinuierliche Rückgang der Privatinsolvenzverfahren und der Langzeitarbeitslosigkeit. Zugleich korrespondiert der vergleichsweise deutliche Anstieg der «weichen Überschuldung» mit den Folgen einer zunehmenden Konsumverschuldung, die sich durch fast alle Altersgruppen zieht.

Überschuldung bleibt Männersache

Auch wenn immer mehr Frauen in die Schuldenfalle tappen, gibt es zwischen Geschlechtern nach wie vor erhebliche Unterschiede. Während nur 7,65 Prozent der Frauen als überschuldet gelten, sind es bei den Männern mit 12,55 Prozent deutlich mehr. Die Überschuldungsfälle bei den Frauen nahmen 2019 weiter zu und es gab 6’000 neue Überschuldungsfälle auf nun über 2,7 Millionen insgesamt. Bei den Männern gab es einen Rückgang um 16’000 auf 4,2 Millionen Fälle im aktuellen Jahr.

Osten verbessert sich, Westen stagniert

Auch innerhalb Deutschlands sind die Unterschiede beachtlich. Zwar ist die Überschuldungsquote im Osten mit rund 10,3 Prozent momentan noch höher als die im Westen (9,9 Prozent). Das liegt aber in Abwanderungsbewegungen, im Rückgang der Einwohnerzahl, die ein sichtbares Absinken der Überschuldungsquote verhindert. Das sich die Lage im Osten Deutschlands über die Jahre kontinuierlich verbessert hat, wird an der Zahl der absoluten Überschuldungsfälle deutlich. Sie sinkt im Osten um 11’000 Fälle. Im Westen hingegen stieg sie um 1’000 Fälle an. Auch der Rückgang der harten Überschuldung ist im Westen (minus 2,9 Prozent) schwächer ausgeprägt als im Osten (minus 3,3 Prozent). 

Überschuldung ist ein Problem aller Milieus

Dass die Zunahme von Überschuldungszahlen und -quoten in den vergangenen 15 Jahren mit der Entwicklung der Armutsgefährdung, aber auch mit der Entwicklung der Einkommens- und Vermögensungleichheit in Deutschland korrespondiert, belegen vertiefende Sonderauswertungen. Allerdings zeigen diese auch, dass Überschuldung auch in nicht von Armut betroffenen Schichten und Milieus anzutreffen ist.


Wenn Sie sich angesprochen fühlen beim Thema Überschuldung, warten Sie nicht zu lang. Suchen Sie Hilfe bei Schulderberatern oder von uns empfohlenen Unternehmen, die Sie aus dieser Lage herausholen können.


Photo by Ernest Brillo on Unsplash

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